St. Martins-Kirche Aufhausen

Fotos: Kirchengemeinde Aufhausen

Kurze Geschichte der Orgel

 

(nach Wolfgang Adelung)

 

Die Orgel ist im Wesentlichen in ihrer heutigen Gestalt erst im ausgehenden Mittelalter entstanden. Ihre Uranfänge gehen aber schon auf die Panflöte oder Syrinx der altgriechischen Hirten zurück. Zu welcher Zeit aus dieser Syrinx ein Instrument entstand, bei dem der Wind mit einem Blasebalg erzeugt wurde und die Steuerung der Pfeifen mit Ventilen erfolgte, ist nicht bekannt.

 

Erstmalig wird eine solche Orgel (gr. opyavov, sprich organon = Werk) von Ktesibios, einem griechischen Mechaniker, um 300 vor Christus in Alexandrien erwähnt. Sie hatte den Namen "Wasserorgel", weil der Spielwind durch wasserbetriebene Luftpumpen (Hydraulis) erzeugt wurde.

 

Diese kleinen Instrumente besaßen nur wenige Pfeifen. Schon um die Zeitenwende herum hatte man aber die Technik der Register entwickelt, so dass diese Orgeln mehrere Pfeifenreihen besaßen, die nun einzeln zu- oder wieder abgeschaltet werden konnten. Reste einer solchen Orgel fand man 1931 bei Ausgrabungen in Ungarn. Die Technik der Registerzüge geriet aber in Vergessenheit und musste erst wieder "neu" erfunden werden.

 

Die Orgel taucht in Europa erst um 757 n. Chr. auf - als Geschenk von Kaiser Konstantin an Pipin den Kleinen. 824 wird eine erste Orgel im Dom zu Aachen erwähnt. Diese Orgeln dienten an den römischen und europäischen Herrscherhöfen als Instrumente zum Spielen von Tanzmusik, im Bereich der Kirchen begleitete man mit ihnen einstimmig den Gesang der Mönche.

 

Im Mittelalter baute man große Dome una Münster. Die Orgeln mussten also größer und vor allem klanglich kräftiger werden. So ordnete man einer Taste gleich mehrere Töne in verschiedenen Tonhöhen in Quint- und Oktavabständen zu, um eine Tonverstärkung zu erreichen - auf das Zu- und Abschalten der Pfeifenreihen verzichtete man.

 

Erst im 14. Jahrhundert setzte sich die Technik der Registerzüge wieder durch, weil sich der Zeitge­schmack geändert hatte. Auch kam jetzt das Pedal hinzu, um das Spiel der Hände zu entlasten, denn die Tasten waren noch immer sehr groß und schwergängig ["die Orgel (mit den Fäusten und Füßen) schlagen"]. Es brauchte aber noch über 200 Jahre, bis sich die Registerzugtechnik so weit entwickelt hatte, wie wir sie auch heute kennen.

 

Im 15. Jahrhundert unternahm man erste Versuche, Pfeifen nicht nur aus Holz, sondern auch aus Metall zu bauen. Dafur verwendete man eine Legierung aus Zinn, Zink und Blei. Da diese Register wesentlich kräftiger und lauter waren, nannte man sie "vox principalis", was soviel wie "Hauptstimme" bedeutet. Daraus ist der Registername ,;Prinzipal" entstanden, heute immer noch die wichtigste Stimme einer Orgel.

 

Um noch größere Orgeln bauen zu können, kam man auf die Idee, mehrere Tastenreihen in den Spieltisch einzubauen. Jede Tastenreihe bediente ein eigenes Teilwerk, die Teilwerke waren untereinander durch Koppelmöglichkeiten verbindbar, so dass diese Orgeln selbst große Kirchenräume fullen konnten. Dies hat sich bis heute erhalten.

 

Zur Barockzeit war der Orgelbau zu seiner absoluten Hochblüte gelangt. Werke dieser Art nannte man "mechanische Schleifladenorgeln" - eine Technik, die bis heute durch nichts Besseres ersetzt werden konnte, auch wenn in der Zeit der Romantik der pneumatische Ventilantrieb (Steuerung der Ventile durch Luftdruck) erfunden wurde, der sich aber wegen der ungenauen Spielart nicht durchsetzen konnte. Auch die elektromagnetische Ventilsteuerung, entstanden im 20. Jahrhundert, hat sich nicht wirklich bewährt. Sie wird heute nur noch bei sehr großen Orgeln fur das Koppeln der Teilwerke benutzt, um eine allzu große Schwergängigkeit der Tasten zu vermeiden.

 

Die elektronischen Instrumente unserer Tage können den Klang einer Pfeifenorgel höchstens imitieren, ersetzen können sie ihn nicht wirklich - der Ton klingt trotz aller Neuerungen immer noch "technisch", es fehlt ihm der "lebendige Atem".

Foto: Kirchengemeinde Aufhausen
Foto: Kirchengemeinde Aufhausen

Im Gemeindehaus

trifft man sich z.B. zum gemeinsamen Frühstück nach dem Osternachtsgottesdienst.

Der Chor probt hier.

Der Frauenkreis, der Hauskreis, die Senioren kommen hier regelmäßig zusammen.

Der Präparanden- und Konfirmandenunterricht findet hier statt und auch der Kirchenvorstand trifft sich im Gemeindehaus zu seinen Sitzungen.

Tag des offenen Pfarrhauses

Fotos: Margarete Oßwald